96_Die Evolution von Leadership

Shownotes

In dieser spannenden Folge des Timing Podcasts tauchen wir tief in die Geschichte des Leaderships ein. Von der ersten industriellen Revolution bis zur heutigen Zeit zeigen wir, wie technologische und gesellschaftliche Entwicklungen die Rolle und Anforderungen an Führungskräfte maßgeblich verändert haben. Wir diskutieren, wie aus streng hierarchischen Strukturen zunehmend flexible und partizipative Führungsstile entstanden sind und warum Begriffe wie Vertrauen, Selbstorganisation und Agilität in der modernen Arbeitswelt immer wichtiger werden. Die Episode bietet wertvolle Einblicke, wie Führungskräfte ihre Rollen heute verstehen sollten und welche Trends, wie nachhaltige Führung, zukünftig entscheidend sein könnten.

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Alexander Pokorny: Herzlich willkommen zur neuen Aufnahme unseres Timing Podcasts. Wir haben was Neues dabei. Wir haben dieses Mal auch ein Video Format. Heißt wir nehmen parallel Audio und Video auf und werden das Ganze dann eben auch auf YouTube und so weiter veröffentlichen. Herzlich willkommen Rudi zu unserer neuen Folge dieses Jahres. Ich freue mich, dass wir wieder loslegen. Es hat ja bisschen gedauert, bis wir unsere Projekte fertig hatten. Und vor allem freue ich mich auch über das neue Format, dass wir da jetzt wirklich mal unseren Versprechungen auch nachkommen. Wir haben es ja letztes Jahr, ich glaube, zwei, drei Mal angeteasert. Genau. Ich habe als Thema heute mitgebracht, die Evolution von Leadership.

Rudi: Mhm. Okay, spannendes Thema, ja.

Alexander Pokorny: Warum habe ich es dabei? Ich habe mich damit in meinem Studium beschäftigt. Ich habe mein Master gemacht in Digital Business Management und habe mich da im Zuge meiner Master Thesis mit Digital Leadership beschäftigt und Transformation. Ein wichtiger Grundsatz ist zu verstehen, wie sich Leadership eigentlich entwickelt hat. Ich wollte es mitbringen, weil

Rudi: Mhm.

Alexander Pokorny: Ich mich mit dir austauschen wollte und weil ich davon überzeugt bin, dass man ganz anderes Verständnis für Leadership bekommt, wenn man sich mit der Geschichte auseinandersetzt setzt.

Rudi: Ja, bestimmt.

Alexander Pokorny: Hast du schon mal bewusst reflektiert, wieso die Geschichte von Leadership überhaupt war? Ist es dir schon mal begegnet in deiner bisherigen Karriere?

Rudi: Ich habe es nicht bis ins Kleine mal runtergebrochen, aber ich habe mir schon oft gedacht, wie sich das wohl entwickelt haben muss, wenn du früher den Häuptling hattest, der alles vorgegeben hat und das dann gemacht wurde. Und im anderen Extrem, du jetzt heute diese sich selbst organisierenden Teams hast oder diese Teams, die selber die Ideen kreieren und du nicht mehr den Chef oben hast, der das tut, sondern das wirklich von der Belegschaft her kommt und das Unternehmen dadurch sich entwickelt.

Alexander Pokorny: Mhm.

Rudi: ist ja doch schon sehr unterschiedlich. Und das ist mir aufgefallen. Und dann ist mir auch der Begriff von Brainwork, also von gedanklicher Leistung und von körperlicher Leistung immer wieder so im Sinn. Ich meine, ich bin im Handwerk, du hauptsächlich diese körperliche Leistung einfach. Aber es gibt ja auch diese Brainwork, diese geistige Arbeit, die dann eben auch was bringt.

Alexander Pokorny: Ja. Sagen wir es mal so, dass sich der Handwerker nicht angegriffen fühlt. Brainwork, weil der Handwerker muss ja sehr viel mitdenken. Das wollen wir aber nicht unter den Tisch fallen lassen.

Rudi: Absolut. Handwerk ist jetzt richtig auch nur eins, aber so Fließband zum Beispiel ist ja, wenn du da so am Fließband stehst, genau deine Motoren zusammenschraubst oder was auch immer, das ist halt schon sehr körperlich anstrengend oder im, keine Ahnung, was, Kohlebergwerk oder so. Das sind ganz klassische körperliche Arbeiten.

Alexander Pokorny: Nur Stupide. Genau. Mhm. Ich fand es einfach super spannend. Vielleicht kannst du dich an dein Geschichtsunterricht zurück erinnern. Geschichte war jetzt auch nicht mein Lieblingsfach. Ich finde es aber interessant, wenn man sich geschichtlich zurückorientiert und überlegt, was war denn eigentlich so zum Beispiel 1750.

Rudi: Cool.

Alexander Pokorny: Das ist nämlich der Start der ersten industriellen Revolution. Da möchte ich eigentlich mal reingehen. Wir haben dort in diesem Zeitraum 1750 bis 1850, da wird grob wissenschaftlich die erste industrielle Revolution datiert. Warum die erste industrielle Revolution? Weil dort quasi die Industrie begonnen hat mit den aufkommenden Technologien wie Wasser oder Dampfkraft, also die Dampfmaschine.

Rudi: Mhm. Mhm. Mhm.

Alexander Pokorny: Die Erste Herstellung von Waren und Dingen, die vorher reines Handwerk waren, verändert. Mechanisierung war sehr wichtig. Dadurch sind die ersten Fabriksysteme entstanden. Mit der höheren Produktion und wegen der Lage am Wasser, auch Transportnetze.

Rudi: Mhm. Mhm. Ja. Ja.

Alexander Pokorny: Die Wasserwege waren wichtig und die Eisenbahn ist Wenn man da jetzt mal zurück geht und vielleicht auch den einen oder anderen Film im Hinterkopf hat, wie Hollywood hin oder her, aber sie haben jetzt nicht nur Actionfilme gemacht, sondern sie haben auch darauf geguckt, vielleicht bisschen der historische Bezug schon stimmt. daher überleg mal zurück, wie fühlst du dich in dieser Zeit? was handelt Arbeit in dieser Zeit? Was tun die Menschen in dieser Zeit? Also vorher war rein Agrarwirtschaft oder sehr viel Agrarwirtschaft und jetzt fängt es an, dass hier und da in Städten an Flüssen kleinere Fabriken entstehen.

Rudi: Genau, Produktionen, Fabriken, gefühlt relativ monotone Arbeit, weil halt Maschinenbedienen oder die Produkte der Maschinen weiterverarbeiten wahrscheinlich jetzt keine große Vielfalt brachte und wahrscheinlich auch jetzt nicht die besten Arbeitsbedingungen, also jetzt im Sinn von Sauberkeit her.

Alexander Pokorny: Mmh. Genau. Ich weiß nicht, dass keine Belege gefunden hat, aber die Leute hatten keine Erfahrung, was es geht. Man hat also Qualifikationen gebraucht. Man ist vielleicht in die Stadt gegangen, dort Arbeit zu finden. Man ist in die Industrie gegangen, dort Arbeit zu finden und hat das gemacht, was dir gesagt wurde. Wir haben eine ganz krasse Hierarchie dort.

Rudi: Hm. Hm. Ja. Ja.

Alexander Pokorny: Es gibt den einen Patriarchen, der vorgibt, dass er machen Das war starke Hierarchie, autoritär und es ging eher die Ausführung der körperlichen Tätigkeit. Man muss Anweisungen befolgen. Das war damals die Arbeitswelt.

Rudi: Mmh. Ja. Mhm. Mhm.

Alexander Pokorny: In der zweiten industriellen Revolution, das ist dann quasi zeitlich, 1870 bis 1914, einzusortieren. Zweite industrielle Revolution bedingt auch neue Entwicklungen. Mit jeder industriellen Revolution haben wir neue technische Neuerungen, technische Entwicklungen, Weiterentwicklungen, die tatsächlich dann massiven Einfluss auf die Entwicklung der Wirtschaft und natürlich dann

Rudi: Hm.

Alexander Pokorny: Im Umkehrschluss der Gesellschaft und auch der Art Weise wie geführt wurde hatten. Was hat man da? Also nach der Dampfmaschine und dem Webstuhl in der ersten industriellen Revolution kam dann die Elektrifizierung als große Erneuerung. Und mit der Elektrifizierung kam dann die Massenproduktion. Und wenn ich jetzt jetzt sage Massenproduktion, dann denkst du an was? Genau, das haben wir auch gelernt. Fließbandproduktion.

Rudi: Mhm. an Fließband. Mhm.

Alexander Pokorny: Und damit kam dieser Taylorismus, Scientific Management nennt man das auch. In dieser Zeit ging es Massenproduktion, Effizienz und man hat dann quasi in dieser Zeit die Arbeit angeguckt, die Arbeitsschritte auch wissenschaftlich analysiert und geguckt, okay wie lange braucht man für etwas.

Rudi: Mhm.

Alexander Pokorny: Die Arbeit wurde dann in kleine Arbeitspakete aufgeteilt und stupider als vorher. Die Leute brauchten also noch weniger Wissen, weil sie sich dann ans Fließband gestellt haben und nur eine Schraube reingedreht

Rudi: Mmh. Mhm. Mhm.

Alexander Pokorny: In dieser Zeit hat man dann eben auch diese Trennung, wo du vorhin schon angesprochen hast, des Denkenden, also des Managers und des Ausführenden des Arbeiters. Auch das ist sehr spannend, weil man merkt jetzt hier, es entwickelt sich langsam etwas in der Arbeitswelt. So, vorher einfach nur mach, was ich dir sag und jetzt gibt es Leute, die untersuchen, was wird denn getan, wie wird das getan, wie können wir das besser machen, schneller machen.

Rudi: Mhm, ja.

Alexander Pokorny: Die äußeren Umstände kann ich jetzt nicht beleuchten. weiß relativ wenig darüber. Man kann sich natürlich vorstellen, dass dort der Arbeiter an sich wenig zu sagen hatte. Dass man dort immer noch starke hierarchische Strukturen hatte.

Rudi: Hmm. Ja. Ja und ich glaube, Arbeit an sich jetzt auch irgendwie nicht so viel wert war, weil du wahrscheinlich halt einfach viel Arbeitsnachfrage hattest und du da relativ gut austauschen konntest aufgrund der Einfachheit der Arbeitsschritte. Also wahrscheinlich war jetzt auch nicht der hohe Qualifikationsbedarf da.

Alexander Pokorny: Genau. Aber man hatte jetzt eine Spezialisierung. Vorher hast du allgemein Tätigkeiten gemacht und jetzt hast du eine Spezialisierung. Der Fokus war auf die Standardisierung und effizientere Gestaltung der Arbeitsplätze. Die Führung war nach wie vor hierarchisch, aber wir haben die Aufspaltung in Denkende und Ausführende.

Rudi: Hmm, okay. Mhm. Mhm.

Alexander Pokorny: Die Wissenschaft hat dort jetzt Einzug in die Arbeitswelt erhalten. Und danach kam die dritte industrielle Revolution. Da haben wir noch ein bisschen den Krieg aussetzen müssen. Deswegen fängt es erst so 1950 an, bis zu den 2000er Jahren. Also spannende Zeit, derzeit, ich meine, in dem Zeitraum sind wir geboren. 1950er bis 2000er Jahre Wirtschaftswachstum. Also da haben wir von unseren Eltern schon viel mitbekommen. Welche Technologien fallen dir jetzt ein, die du in diesem Zeitraum einsortieren würdest, wo du sagst, das hat maßgeblich Einfluss gehabt auf unsere Gesellschaft und auf unser beruflichen Alltag?

Rudi: die Entwicklung der Telekommunikation, Ausbau der Telekommunikation, EDV also Computerthematiken, Internet.

Alexander Pokorny: Mhm. Ja. Ja, das ist genau das.

Rudi: sind so die dämen weil dazwischen kam ja schon dieses ganze erdöl gedöns also das ist ja nicht das war ja davor schon da

Alexander Pokorny: Der Start der Kommunikationsmedien war schon in der zweiten industriellen Revolution. Das haben wir kurz unten rausfallen lassen. dort haben wir ja den Telegraphen und das Telefon. In der dritten industriellen Revolution kam aber tatsächlich dann das Internet dazu. Automatisierung, Robotik kam schon dazu.

Rudi: Mhm. Ja. Mhm.

Alexander Pokorny: Ganz wichtig, wir haben ja in der ersten industriellen Revolution schon die Transportsysteme angesprochen. In der dritten kam die Globalisierung des Transportsystems dazu, also der Lieferketten. Das waren so die drei großen, also Automatisierung, Digitalisierung durch Computer und Internet oder Einsatz von Computern und Internet und Globalisierung der Lieferketten. Das war so von 1950 bis in den 2000er Jahren ausschlaggebend für

Rudi: Mhm. Mhm.

Alexander Pokorny: Veränderungen in der Wirtschaft und natürlich auch im Berufsleben. Spannend, wie würdest du sagen hat sich dann die Art der Führung verändert in dieser Zeit? Was hast du vielleicht mitbekommen? Wo würdest du sagen, was ist bei deinen Eltern beruflich vielleicht relevant gewesen? Hm.

Rudi: Boah, das ist schwierig, weil das, glaube ich, nie wirklich ein Thema bei uns

Alexander Pokorny: Was ist denn dieser Zeit gesellschaftlich so passiert, was man vorher nicht hatte? wenn du...

Rudi: Ich denke zum einen, dass die Thematik Arbeitgeber, Arbeitnehmermarkt sich ein bisschen gedreht hat. Natürlich auch das Bildungsniveau in der Gesellschaft hat sich geändert.

Alexander Pokorny: Mhm. Was passiert, wenn sich das Bildungsniveau verändert? Was haben wir da gemacht? Denkt mal an die Grünen, als die Partei gegründet wurde. Was wollte man da?

Rudi: Weiß ich nicht.

Alexander Pokorny: Es gab mehr Demonstrationen, die Leute wollten mehr gesehen werden und da auch mit sprechen. Das ist nur ein Beispiel, es gibt natürlich auch mehr. Ich möchte das Beispiel herausgreifen, weil wir das alle schon den Nachrichten gesehen haben.

Rudi: Hmm... Hmm... Hmm... Teilhabe. Mhm.

Alexander Pokorny: Zeit in den 1950ern bis 2000ern hat sich bei uns Arbeitsleben so geändert, dass wir weniger auf die vorher wissenschaftliche Sichtweise der Arbeit gerichtet haben, wir haben uns jetzt statt mit der Arbeit mit den Menschen beschäftigt, weil wir quasi die Prozesse schon vereinfacht haben und da mehr oder weniger vielleicht an unser Limit gekommen sind und jetzt wollten wir aber noch produktiver werden. Die Menschen wurden aber auch immer schlauer, weil wir uns weitergebildet haben. da ist viel passiert. man kam auch zu der Erkenntnis, dass zufriedene Mitarbeiter produktiver sind. Es gab vorher schon Studien, da kann ich mich noch daran erinnern. Da wurde untersucht, ob Mitarbeiter mit guter oder schlechter Beleuchtung besser arbeiten.

Rudi: Hm.

Alexander Pokorny: In der Studie kam aber eher raus, dass der Kontakt mit anderen Menschen uns produktiver macht.

Rudi: Okay.

Alexander Pokorny: Sie wollten etwas anderes untersuchen und haben dann parallel herausgefunden, dass der Kontakt mit anderen Menschen wichtig ist. Wenn wir nur an einer Arbeitsstelle versauern und gar keinen Kontakt zu Leuten haben, dann kann uns das unproduktiv machen. Mehr Mitspracherecht, die Hierarchien wurden flacher und wir hatten die ersten Ansätze von partizipativer Führung.

Rudi: Mhm. Absolut, glaube ich ja.

Alexander Pokorny: Die Mitarbeiter sollten auch von der Führungskraft motiviert werden. hat ein bisschen Einflussmöglichkeiten, indem man zuerst die Teambuildings hatte. Also man durfte da International-Globalisierung natürlich auch sich mit anderen auch austauschen. Die Unternehmen haben begonnen, langsam eine soziale Verantwortung zu übernehmen, was natürlich auch Einfluss hatte auf die Unternehmenskultur, wo vorher alles egal war. Gab es jetzt Unternehmen, die schon auch ihre soziale Verantwortung versucht haben einzunehmen. Das war wichtig für uns. Und vor allem das Thema Projektmanagement kam da stärker auf. Das kann man auch wieder nachvollziehen. dieses Zusammenarbeiten, neue Dinge entwickeln hat sich beruflich gerade gravierend was verändert. Vorher haben wir gerade mal unsere Aufgaben gemacht und jetzt dürfen wir in Teams arbeiten und uns da irgendwie austauschen und entwickeln.

Rudi: Mhm. Mhm.

Alexander Pokorny: Das war ein großer Schritt für die berufliche Situation. Ich fasse zusammen, dieser Zeit, dritte industrielle Revolution, Mitarbeiterzufriedenheit und Beteiligung wurden immer wichtiger. Führung ist nicht mehr nur Kontrolle, sondern eben auch Motivation. Sonst haben wir die Beteiligung nicht. Der Blick wird immer stärker auf das Team gerichtet und geht weg von der einzelnen Person.

Rudi: Ja.

Alexander Pokorny: Jetzt sind wir in der vierten industriellen Revolution. Das sind wir tatsächlich gerade noch. Begon ungefähr so 2010er Jahre bis eben heute. Große Entwicklungen, was fällt dir ein? Was ist 2010 bis heute alles Großes entstanden, was massiven Einfluss auf uns hat?

Rudi: Mmh. KI natürlich, Automatisierung. Das sind die Dinge. Also ich glaube eine Herausforderung in der Zeit ist Remote Leadership. Also gerade Corona bedingt, das glaube ich ist gerade was Führung angeht eine große Herausforderung gewesen oder immer noch.

Alexander Pokorny: Du warst vorhin schon sehr gut. KI absolut. Ja. Die großen Innovationen, uns die Veränderungen gebracht haben, die zunehmende Vernetzung. Wir waren schon gut dabei, aber wir sind immer noch auf einem Weg. Wir sind noch nicht final vernetzt. Das Internet der Dinge ist aufgekommen. Wir haben vor zehn Jahren schon gehört, es wird kommen. Und jetzt kommt es immer stärker. Die ersten Kühlschränke bestellen quasi selbst.

Rudi: Ja. Ja. Ja.

Alexander Pokorny: 3D-Drucker, neue Technologie, hatte zur Folge, dass sich die Produktionen Beispiel verlagerten. Also du konntest immer individueller werden und du warst ortsunabhängiger plötzlich. Klar, die weitere Globalisierung war wichtig, künstliche Intelligenz hast du angesprochen und das quasi hat Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft gehabt für uns. Und dann ganz wichtig, du hast es selber schon genannt, Flexibilität.

Rudi: Mhm.

Alexander Pokorny: Flexibilität und ein noch viel größerer Drang der Innovationsfähigkeit und der Individualisierung.

Rudi: Ja. Ja und der Teams an sich, Also nicht nur der Individuen, sondern auch der Teams, ja.

Alexander Pokorny: Genau. Und ein ganz starker Wettbewerbsdruck, von außen kommt. Das merkt man heute immer mehr. Viele Branchen werden heute von Newcomern quasi disruptiert. Also da kommt jemand aus einer komplett anderen Branche, hat aber einen Startup gegründet vielleicht oder geht einfach in eine andere Branche rein und disruptiert den kompletten Markt. Das hattest du vorher eben nicht. Was für Führungsstile haben wir jetzt kennengelernt und was dreht sich die Welt heute, wenn wir uns Führung austauschen wollen?

Rudi: Du hattest früher halt viel diese autoritären Führungstile und es ist halt immer mehr zu einem kooperativen Führungsstil gegangen.

Alexander Pokorny: Denken wir an die IT. Was haben wir von der IT-Welt

Rudi: Dieses Scrum Management, diese Kurzatmigkeit in kleineren Steps, Sprints glaube ich heißen die.

Alexander Pokorny: Genau, ja. Genau. Also grundsätzlich agile Führung, agile Methoden, dann Transformation natürlich. Da müssen wir Führungskräfte ganz viel rein. Wir müssen lernen, wie verändern wir. Also Change Management, das wird man eigentlich auch benennen können. Und eben Digital Leadership, also digital führen. Du hast plötzlich jetzt Teams, die komplett auf der ganzen Welt verstreut sind. Teams, die im Homeoffice und im Büro sitzen. Das macht natürlich was komplett anderes mit der Führung.

Rudi: Komplett neues gewesen und für die meisten immer noch.

Alexander Pokorny: Hierarchien lösen sich weiter auf, aber sie sind nicht weg. Sie werden auch nicht wechseln, auch wenn es hier und da Konzepte gibt. Aber wenn du am in diese Unternehmen reinschaust, die behaupten, hätten keine Hierarchie, du am Ende doch eine Hierarchie. Weil irgendwer muss zum Beispiel bei der Bank die Unterschrift leisten.

Rudi: Irgendwer muss auch final die Entscheidung treffen, wo es hingeht und was zu tun ist. Das können natürlich alle irgendwie gemeinsam an den Tisch machen. Aber final muss es ja von irgendjemanden abgesegnet sein.

Alexander Pokorny: Mhm. Wenn man von flachen Hierarchien sprechen möchte, für mich nicht die Frage, wie viele Hierarchiestufen es Die dürfen von mir aus gerne 10 geben. Auch in einem Konzern kann es flache Hierarchien geben, trotz einer großen Hierarchiepyramide. Für mich macht eine flache Hierarchie aus, dass die Entscheidungswege sehr schnell in einem engen Umfeld gibt.

Rudi: Hm. Hm.

Alexander Pokorny: Ich muss nicht 10 Hierarchie-Ebenen nach oben, bis eine Entscheidung getroffen wird, sondern dass die in meiner Ebene oder mit der oben drüber getroffen wird. Maximal vielleicht zwei Stufen und dann war es das. Das macht für mich eine flache Hierarchie aus in einem Unternehmen. Und das haben wir eben, was zunehmend in der vierten industriellen Revolution kommt.

Rudi: Hm.

Alexander Pokorny: Wir haben jetzt aber die Besonderheit, dass wir uns Teams kümmern, aber auch wieder die individuelle Betrachtung des Menschen und die individuelle Betrachtung der Arbeitswelt mit reinnehmen. Weil im Vergleich zu der ersten und zweiten industriellen Revolution ist unsere Arbeit ja viel komplexer geworden. Und jetzt müssen wir quasi wieder anfangen, die einzelnen Arbeitsplätze vorzunehmen, zu gucken, wie können wir das effizienter machen? Wir müssen auf den einzelnen Menschen schauen, weil der auch wichtig ist, weil der auch kulturell wichtig ist. Wenn wir jetzt zum Beispiel divers denken und verschiedene Kulturen zueinander führen. wir müssen auch das Team, also wir vermengen gerade all das, was wir aus diesen vorherigen industriellen Revolutionen hatten, vermengen wir gerade und müssen damit lernen umzugehen und kriegen quasi noch den digitalen Klatsch oben drauf. Und das ist die Herausforderung der heutigen Zeit vom heutigen Leadership.

Rudi: Mhm. Ja. Mhm. alles quasi.

Alexander Pokorny: Wenn du jetzt das weißt, dann blickst du ganz anders auf die Aufgaben einer Führungskraft heutzutage. du andere Gedanken von deinen Aufgaben.

Rudi: Früher war es dafür sorgen, dass es funktioniert, was die Vorgabe ist. Und heute ist es eher den Weg finden.

Alexander Pokorny: Von Kontrolle haben wir uns entwickelt, hin zu Vertrauen. Unsere Führung hat sich von strikte Hedarchie zu flexiblen Modellen entwickelt. Von Anweisung hin zu Selbstorganisation. Das ist auch ganz wichtig. Früher arbeiten nach Anweisung und heute erwarten wir immer mehr Selbstorganisation. Und Mechanisierung hin zur Digitalisierung.

Rudi: Mhm.

Alexander Pokorny: Das war die Evolution von Leadership. Wir befinden uns gerade im Übergang zu einer neuen Phase, die mit Nachhaltigkeit zu tun hat.

Rudi: Ja. Spannend. Mhm.

Alexander Pokorny: Das wird aber gerade noch diskutiert oder ist noch so in der Erfindungsphase, beziehungsweise man merkt es noch nicht. Aber in den nächsten 20 Jahren könnten wir eine neue Phase erreichen, in dem der Aspekt der Nachhaltigkeit immer mehr Relevanz in den Unternehmen bekommt, auch in den großen Konzernen. Wenn man jetzt tatsächlich mal anschaut, was machen wir mit der Klimakrise oder so. Auch das wird natürlich wieder einen Einfluss auf uns haben, wie wir miteinander umgehen und wir vielleicht auch führen wollen. Vielleicht ist dann auch eine nachhaltige Führung irgendwo etwas Neues. Ich weiß noch nicht, wie die aussehen wird, aber ich finde es extrem spannend, das mal zu beobachten und zu gucken, ob man da einen Trend erkennen kann.

Rudi: Ja ich denke schon, dass man den Trend erkennen kann. zum einen ressourcenseitig ist ja eine Nachhaltigkeit schon sinnvoll. denke jetzt, also Klimathematik würde ich jetzt eher mal ausklammern, aber einfach ausgrund der der Knappheit der Ressourcen oder auch der Bezugsmöglichkeiten oder der Kostenpunkte ist das schon Thema. Aber natürlich auch Nachhaltigkeit im Sinne von Personal. Das ist schon auch richtig.

Alexander Pokorny: Ja. Wie fit bleiben die Leute? Wie lange können sie arbeiten? Wie lange sind wir im Arbeitsleben aktiv dabei? Absolut, bin ich voll bei dir.

Rudi: Wie geht man auch mit den Ressourcenmensch Mitarbeiter Kollegen Weil das ist ja häufig auch ein Punkt, einfach viele Unternehmen, die, sag ich mal, da bisschen tradierter herkommen, Schwierigkeiten haben, sich da anzupassen und den Änderungen da mit Rechnung zu tragen. Ich glaube daher spannend. Ja, absolut.

Alexander Pokorny: Ja. Der Trend ist da, aber wir haben den wirtschaftlichen technologischen Druck noch nicht. Der fehlt. Und wenn der jetzt noch kommt, dann kann es sein, dass wir uns auf eine nächste Stufe bewegen. Vielen Dank, dass ich das mit dir ganz kurz diskutieren durfte bzw. dass wir das den Leuten mitbringen durften. Das war jetzt natürlich eher so eine vergangenheitsorientierte Folge, aber nehmt da trotzdem was mit.

Rudi: Mhm. Ja. Ja. Ja. Danke dir.

Alexander Pokorny: Es ist interessant, mit den theoretischen Grundlagen zu beschäftigen. werden noch eine andere Folge aufnehmen, da geht es die Art und Weise, wie Persönlichkeitsentwicklung oder Weiterentwicklung passiert. Die habe ich schon vorbereitet, die bringe ich mit demnächst. Da ist es eben auch wichtig, dass man sich erstmal mit Grundlagen beschäftigt. Das war der Start mit unseren Videos. Wir sehen euch zukünftig öfter.

Rudi: Mhm. Mhm. Ja. Danke dir. Cool.

Alexander Pokorny: Lasst uns wissen, wenn ihr Wünsche habt, neue Folge machen. Schreibt uns, meldet uns bei Rudi und mir.

Rudi: Danke dir. Ciao, Servus.

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