Genossenschaft & Innovation

Shownotes

Zu Gast: Fabian Schneider, Leiter Innovationsmanagement bei der VR-Teilhaberbank Nürnberg 🎙️ Host von KI & Tonic und Future Finance Talk

Themen der Folge: 🔹 Innovationsprozesse in genossenschaftlichen Strukturen 🔹 Warum kleine Pilotprojekte oft mehr bewirken als große Strategien 🔹 Die Kraft von Trendmanagement und dezentralem Innovationsaustausch 🔹 KI im Alltag – sinnvoll oder nur Spielerei? 🔹 Was Unternehmer von der Genossenschaftsidee lernen können

Verlinkungen aus der Folge:

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Alexander Pokorny: Ja, los geht's heute tatsächlich mit einem besonderen Gast und zwar ein Podcast Kollege und nicht irgendein Podcast Kollege, sondern ich habe heute Fabian Schneider bei mir zu Gast. Er hostet mit einem Kollegen den Podcast KI und Tonic und Future Finance Talk. Also gleich zwei richtig gute und interessante Podcasts. Erstmal herzlich willkommen, Fabian. Schön, dass du da bist.

Fabian: Alexander, vielen Dank für die Einladung und natürlich geiles Intro. Danke dir.

Alexander Pokorny: Super gerne, hast du auch verdient. Ich freue mich immer, wenn ein Podcast-Kollege da ist. Es macht natürlich super viel Spaß, sich mit Leuten aus der Branche auszutauschen. Aber heute ist der Fokus nicht aufs Podcast gerichtet, sondern wir wollen über dich, deine Person, deine Aufgabe als Leiter für Technologie bei der VR-Teilhaberbank Nürnberg sprechen. Denn das ist der zweite wichtige Part. Es geht eine Genossenschaft. Wir wollen herausfinden, wie Innovation in einem Konstrukt einer Genossenschaft voranzutreiben Das ist für viele Unternehmen ein spannendes Feld. Uns interessiert, was die Finanzdienstleister da draußen Da ist viel los, wenn man in die Medien schaut.

Fabian: Ja super. ich finde es jeden Fall klasse, dass wir heute mal über mein Lieblingsthema sprechen und zwar Innovationen und Genossenschaften. sind wirklich so zwei Herzensthemen von mir und ich würde sagen, ich stelle mich einfach mal zu Beginn selber kurz vor. Du hast ja meinen Namen schon erwähnt, Fabian Schneider, komme eigentlich so aus der Region Nürnberg, bin da aufgewachsen, groß geworden, Studium dort auch verbracht und auch die ersten beruflichen Erfahrungen gesammelt. Das war auf jeden Fall bisher eine sehr spannende Zeit. Bei der VR-Teilhaberbank bin ich mittlerweile schon seit 2016 tätig, also schon einige Jahre. Die hat zu seiner Zeit VR-Bank Nürnberg geheißen, dann VR-Bank Metropolregion Nürnberg und jetzt VR-Teilhaberbank. Man sieht schon, da ist es in letzten Jahren einiges passiert. Transformationen in Form von Fusionen und von neuen Markenauftritt. Da gehen wir bestimmt auch später noch mal tiefer ein bisschen rein. Und ja, ich bin grundsätzlich kein gelernter Banker. Ich erwähne das immer, weil das ist tatsächlich noch die Ausnahme in der Finanzdienstleistungsbranche, dass man weniger Bank-Background hat. Aber natürlich habe ich eine gewisse Affinität. Das ist ja klar, wenn man in der Finanzdienstleistungsbranche arbeitet. Und ich würde sagen, ich bin sehr digital aufgeschlossen, affin, habe auch da wirklich Interessen zum Thema KI. Blockchain, Cyber Security und Co. Das sind auch wirklich Trends, die man vielleicht nachher ein bisschen näher beleuchten können. seit, was muss ich überlegen, seit über fünf Jahren, also sechs Jahren tatsächlich schon, bin ich für das Thema Innovationsmanagement mit meinem Team gemeinsam verantwortlich. Also es ist schon echt eine lange Historie. Und da kann ich natürlich auch bisschen berichten, wie wir letztendlich zu dem Team wurden, wie wir es jetzt sind.

Alexander Pokorny: Okay, perfekt. Also ein spannender Einblick in deinen Arbeitsbereich. Wollen wir gleich mal reingehen. Wenn man jetzt einfach mal so überlegt, leider Innovation, wie sieht denn so ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus? Also man kann sich ja reindenken in Buchhaltung, in Recruiting, in produzierende Prozesse, aber Innovation, gibt es da überhaupt einen typischen Arbeitsalltag?

Fabian: Naja, starten wir eigentlich erstmal mit dem Kaffee. Das ist so der entspannte Einstieg und Spaß beiseite. Also tatsächlich ist es eher schwierig, so eine feste Struktur jetzt von vornherein zu sagen, weil jeder Tag tatsächlich auch anders aussieht bei uns. Natürlich haben wir so unsere Abstimmungsrunden, Dailies, vielleicht auch das eine oder andere Weekly, was man bei bestimmten Projekten hat. Das ist aber schon so die Struktur.

Alexander Pokorny: Okay, den kenn ich.

Fabian: Und dann ist jedes Thema so unterschiedlich, die Ausgangssituation so unterschiedlich, die Herausforderungen ähnlich, aber trotzdem anders. Und deswegen ist es tatsächlich schwierig jetzt zu sagen, so sieht der klassische Tag eines Innovationsmanagers oder einer Innovationsmanagerin aus. Ist eher schwierig zu sagen. Wichtig ist, man muss beweglich sein im Kopf, weil es kommen so viele Informationen auf einen zu. Ich meine, bei jeder anderen Stelle wahrscheinlich auch, aber wir haben natürlich noch exorbitant mehr, was wir verwerten und auch managen möchten. Und deswegen ist so das Thema, ich glaube, ist ja auch immer wieder ein Thema, auch bei dir das Thema Resilienz und Co. Ist ja auch wichtig, da in irgendeiner Form eine Widerstandsfähigkeit zu erlangen und auch cool zu bleiben, wenn man denkt, okay, boah, krass, jetzt ist so viel Ungewissheit drin, aber ich will für Klarheit und Struktur sorgen, genau.

Alexander Pokorny: Damit triffst du voll in mein Herz. Das Wort Klarheit und Struktur, das ist eine der wichtigsten Grundlagen heutzutage. Vor allem, wenn wir ja auch mal über KI sprechen werden später, da geht es ja darum, auch Klarheit zu haben. Weil ohne Klarheit wird die KI natürlich auch nichts Klares von sich geben können. Shit in, shit out. Haben wir da ganz häufig auch schon gehört. Du bringst ganz viele positive Sichtweisen schon mit für deine Stelle, wenn man mal dein LinkedIn-Profil anschaut. Du ja auch viel Erfahrung aus dem Bereich Marketing. Das ist ja schon eine Stelle, also ein Bereich im Unternehmen, der eigentlich im Verständnis für verschiedenste Abläufe im Unternehmen, für die Dienstleistungen, für die Produkte haben muss. Inwiefern unterstützt dich denn deine Erfahrung aus dem Marketing in deiner aktuellen Tätigkeit?

Fabian: zu 100 Prozent, würde ich sagen. letztendlich, alles was man so früher in irgendeiner Form mal im Studium gelernt hat, in den ersten beruflichen Erfahrungen, in den Aushorschunden mit anderen Kolleginnen und Kollegen, das alles bringt einen in Summe schon voran und man kann das immer wieder verwenden, weil letztendlich geht es darum, die Komplexität von Innovationen oder vom Innovationsprozess in irgendeiner Form zu steuern, zu managen. Das heißt, letztendlich ist es da schon wichtig, auch die Kundenbrille immer aufzuhaben. Das ist, glaube ich, das, man aus dem Marketing eigentlich immer wieder auch per Excel-Law auch gelernt hat, wie man da entsprechend klundenzentrisch vorgeht, wie man auch die richtigen Botschaften sendet, den Nutzen hervorhebt. Und da tue ich mir schon, denke ich mal, leichter, weil ich einfach diese Sichtweise mit drin habe. Aber das ist natürlich nur eine von vielen Rollen, die man haben muss. Ergänzend brauchen wir natürlich da auch verschiedene Stärken. ich glaube, da bringt jeder auch individuelle Stärken im Team mit. dass wir in Summe dann wirklich auch PS auf die Straße bringen.

Alexander Pokorny: Lass uns gleich mal reingehen und da bin ich jetzt gespannt auf deine Antwort oder deine Definition. Was bedeutet für dich denn persönlich Innovation? Und die zweite Frage, die damit einhergeht, wo bekommst du Innovationsideen vielleicht auch her?

Fabian: Also ich meine die Definition von Innovation für mich persönlich ist erstmal eine spannende Frage, weil ich glaube die stellt man sich in der Regel wenig selber. Deswegen ist sie zum Podcast Format ganz gut geeignet, da mal diese diese Fragestellung zu diskutieren und zu reflektieren. Für mich bedeutet Innovation wirklich was spürbares, was sich verändert im positiven Sinn, also wirklich vielleicht bestehende alte Strukturen aufzubrechen, aufzulösen. und einen komplett neuen Weg erstmal einzuschlagen. Und umso radikaler dieser neue Weg ist, umso spürbarer ist dann auch die Innovation im Alltag, im beruflichen Kontext und Co. dann auch zu bewerten. Das heißt, bleiben wir mal beim Thema KI. Wie habe ich bisher immer Sachen recherchiert? Natürlich über google.de, also über irgendeine Suchmaschine habe ich irgendetwas, wo man erste Anlaufstelle, ich google das einfach mal. Es hat sich massiv bei mir persönlich geändert. es kommt eigentlich wenig vor, dass ich noch Google allgemein als Suchmaschine frage, sondern ich nutze JetJVT und Co als erste Anlaufstelle, eine Fragestellung dazu zu platzieren. Und das ist für mich wirklich spürbar, wie sich dieser Weg komplett geändert hat. Und ich komme jetzt noch schneller und einfacher an Informationen. so dieser Gedanke, das übertrage ich letztendlich auch aufs Thema Innovationsmensch und im Allgemeinen. Das heißt, wenn man zum Beispiel früher noch Geld aus einem Sparbuch investiert hat und angelegt hat. Das ist oldschool, das machen nur noch die wenigsten Generationen Z und Co. Die möchten attraktivere Finanzanlagen. ETS und Co. sind auch schon tassig überholt. Da muss man komplett neu denken in Kryptos, in blockchainbasierte Anlagenmodelle und Co. Das ist für mich dann wirklich, was ich unter Innovationen verstehe.

Alexander Pokorny: Wo bekommst du deine Innovationen her? Wo suchst du die neuen Trends, womit du dich beschäftigst, die ihr vielleicht auch für euch implementiert?

Fabian: Ja.

Fabian: Tatsächlich ist Innovationsarbeit auch, hat auch sehr viel mit Strukturen tatsächlich trotzdem zu tun. Also wir haben strukturierte Prozesse in Form von einem aktiven Trendmanagement. Das heißt, wir beleuchten regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, aktuelle Makrotrends, die auf unser Geschäftsmodell einfließen und einzahlen. Und so leiten wir letztendlich aus diesen Megatrends heraus, leiten wir dann entsprechend unser Portfolio ab, Strategie-Portfolio. und setzen uns dann aktiv mit diesen technologischen oder sozialen Trends auseinander. Zum Beispiel KI steht da an relativ obersten Stelle, aber auch demografischer Wandel. Also wie gehen wir grundsätzlich auch mit den veränderten Generationen Also wir als Banken, das werden wir auch später bisschen beleuchten, haben halt trotzdem eine Struktur, die eher ältere Kunden auch hat, auch ältere Mitarbeitende. Aber wie schaffen wir es trotzdem neben diesen Generationen auch jüngere? Leute auch wieder für uns zu gewinnen, sei es in der Mitarbeit bei uns als Mitarbeiter der Bank oder auch als Kunden. Und das ist schon auch eine riesen Herausforderung. Das heißt, auch hier setzen wir als Innovationsmanagement an. Also wir sind schon sehr stark technologiegetrieben. Da bin ich ehrlich, das ist einfach eine Affinität von uns. Aber daneben gibt es natürlich auch andere soziale Trends, die Einfluss darauf haben.

Alexander Pokorny: super spannendes Thema, dass du es auch ansprichst. Ihr als Bank seid etwas, was sich die Leute vorstellen können. Deswegen finde ich diese Folge auch so absolut wertvoll für jegliche Unternehmen, weil ihr habt eben mit dieser Anbietextrit zu tun mit, ihr habt sowohl Mitarbeitende als auch Kunden verschiedenster Generationen und alle brauchen dieses gewisse Vertrauen in euch, in das was ihr tut, damit ihr auch mit ihnen arbeiten könnt. ich glaube, jeder kennt diese Diskussion bei sich privat. Gehst du noch zum Schalter, gehst du zum Automaten oder machst du nur noch Online-Banking? Das ist so klassische Diskussion und da gibt es in jeder Generation eine ganz klare Meinung und ganz klare Argumente, die dafür sprechen oder auch dagegen. Und ihr müsst natürlich alle abholen. Ihr könnt euch jetzt auch nicht immer nur auf die junge Generation stützen. Ihr braucht natürlich die anderen auch, deswegen extrem spannend, dass ihr da das Ganze im Blick habt. Ganz besonders wichtig fand ich dass ihr diese Trends, diese Megatrends regelmäßig auf dem Schirm habt und daraus ableitet, was für euch relevant ist. Das ist ja auch was, was die Unternehmen da draußen wirklich brauchen. Ein wirklich gutes Trend, eine Trendanalyse, Trendmanagement würde ich schon fast sagen, einfach nicht zu schnell hinterher zu sein. Das heißt ja nicht, dass man jedem Trend hinterher rennt, sondern dass man sich bewusst damit auseinandersetzt und dann daraus ableitet mit klaren Prozessen. Was ist für uns relevant? gehen wir davor? Ja, gerne.

Fabian: Genau und genau darum geht es jetzt nicht. Es schafft halt irgendwie auch den Fokus wieder, weil ich meine, es gibt so viele Megatrends, die auf uns einzahlen. Aber was sind jetzt die wichtigen für uns VR-Teilhaberbank? es kann ja sein, dass für eine andere regionale Bank, die jetzt zum Beispiel irgendwo im Norden von Deutschland ist, das ein oder andere Schwerpunktthema anders zu bewerten ist, als es bei uns in der Region Nürnberg. Und natürlich sind die ähnlich, aber der Fokus ist trotzdem anders, weil jeder auch eine andere Ausgangssituation hat. Das schafft für uns irgendwie auch nochmal Klarheit und auch den Fokus, auf was wir uns dann auch fokussieren können, eben dann auch Ideen zu generieren.

Alexander Pokorny: Lass uns mal den zweiten Faktor von dem Gespräch mit reinnehmen und zwar Genossenschaften. Erklär mal ganz kurz, was sind Genossenschaften und wo besteht hier die Herausforderung, vor allem auch für deinen Arbeitsbereich?

Fabian: Also erstmal das geile an Genossenschaften ist ja letztendlich, dass jeder Teilhaber, Mitglied von dem Unternehmen werden kann. Das heißt, letztendlich tun sich verschiedene Menschen zusammen, die ein Problem haben, im besten Fall ein regionales Problem, und lösen das, indem sie eine Genossenschaft gründen. Das heißt, kann man eigentlich vereinfacht sagen, das ist wie so eine Art Verein letztendlich, wo Menschen mit einem ähnlichen Wertesystem, einer eigentlichen Zielsetzung auch, einer einheitlichen Zielsetzung dahinter auch zusammenkommen. Mittlerweile gibt es tatsächlich über 8000 Genossenschaften in Deutschland. Also das ist auch der Trend zunehmend und der größten Teil ist natürlich den Volks- und Reifeisenbanken, sind so Kreditgenossenschaften. Aber ihr kennt bestimmt auch letztendlich andere Genossenschaften, Energiegenossenschaften beispielsweise, Wohnungsbaugenossenschaften, das sind eigentlich so die Klassiker. Was immer jetzt mehr

Alexander Pokorny: Mhm.

Alexander Pokorny: Landwirtschaft gibt es auch.

Fabian: Landwirtschaft genau, da kommt eigentlich auch der Ursprung tatsächlich her, also eher aus der Agrarwirtschaft und es kommen aber neuartige Themen auf, wie zum Beispiel es tun sich Eltern zusammen, die eine Kindergartengenossenschaft gründen, wir sind zu einer Schulgenossenschaft, also da gibt es wirklich kreative Modelle oder auch Biergenossenschaften, eine Brauerei aus meiner Region. macht zu und da tun sich auch eben die Kunden zusammen und gründen eine Genossenschaft, weil sie sagen, nein, wir möchten dieses regionale Bier aufrechterhalten. Und man merkt, da ist eine Emotion da, es ist ein regionaler Bezug zu dem Thema und das sind keine großen Konzerne, sondern es wirklich kleine Mittelstandsunternehmen und so sind wir auch zu bewerten. Also wir als VR-Teilhaberbank kommen aus der Metropolregion Nürnberg und unsere Kunden sind da auch. Unsere Kunden, unsere Teilhabe und Ja, das ist einfach das Entscheidende. Da werden die Entscheidungen getroffen und nicht irgendwo in Frankfurt, London, New York, sondern man hat auch einen persönlichen Ansprechpartner. Man kennt im besten Fall auch diesen persönlichen Ansprechpartner. Und ich finde, das macht so Genossenschaften per se erstmal sehr, sehr wertvoll und auch wieder sehr zeitgemäß, weil ich glaube, es gibt nichts Wichtigeres denn je, als diesen Community-Gedanken aktuell irgendwie aufrechtzuerhalten.

Alexander Pokorny: Mmh.

Alexander Pokorny: Absolut.

Fabian: Vor allem mit der zunehmenden Digitalisierung, glaube ich, sind solche persönlichen Dialoge umso wichtiger und solche Netzwerke. Und deswegen, hoffentlich habe ich jetzt für euch den Begriff Genossenschaften erstmal ein bisschen beleuchtet und erklärt. Und das habe ich dann in zweiten Frage sogar vergessen. Was war das nochmal? Ach, die

Alexander Pokorny: Die Herausforderung, also was ist eine Genossenschaft, haben wir geklärt, genau, aber was ist jetzt die Herausforderung, eben weil es eine Genossenschaft ist für deine Arbeit als Leiter Innovation?

Fabian: Also ich glaube die erste Herausforderung ist erstmal noch mal jedem trotzdem dieses Modell auch noch mal klar zu unterbreiten. Was grenzt uns jetzt zum Beispiel von der Privatbank ab? Was grenzt uns jetzt von der Sparkasse ab? Das sind ja wirklich komplett unterschiedlichste Modelle und das Coole ist, wenn man sagt, okay, für 25 Euro kannst du bei uns einen Anteil zeichnen. Das heißt zum Beispiel, von mir aus jetzt, sitzen hier in Nürnberg am Tulnopark. Dieser Fenstergriff beispielsweise, das ist dein Eigentum, weil du Mitglied dieser Bank bist. Und wer kann das schon sagen bei anderen Banken? Weil das ist ja gerade das Tolle dran letztendlich. Und diesen Gedanken aber jetzt weiterverfolgen in Form von Mitbestimmungsrechte. Das heißt, wir haben verschiedene Organe, wo unsere Teilhabe auch aktiv sich mit einbringen können im Innovationsprozess, im Stimmrecht und Co. Also die haben da wirklich viele Möglichkeiten. Es gibt auch bestimmte Vorteile. Das heißt, man kann Man wird exklusiv zu bestimmten Kundenveranstaltungen eingeladen. Man hat auch verschiedene Produktvorteile. Wichtig ist nur, dass wir die Menschen miteinander vernetzen. Wir sind die Plattform. Wir sind letztendlich der regionale Anbieter. Und wir bringen Menschen mit ähnlichen Einstellungen, mit ähnlichen Wünschen und Bedürfnissen zusammen.

Alexander Pokorny: Das ist aber dann auch gleichzeitig die Herausforderung, diese ganzen Bedürfnisse und Wünsche so zu kanalisieren, dass es auch noch abarbeiten könnte wahrscheinlich.

Fabian: auf jeden Fall, weil letztendlich ist es sehr, sehr heterogen. Das heißt, wir haben wirklich, wir sind eine sogenannte Universalbank. Das heißt, wir bieten auch eigentlich alles an, so die Riesenpalette, wirklich den riesengroßen Bauchladen an Produkten und an Vielfalt. Und das ist auch eine riesen Herausforderung, weil ich meine, einen Privatkunde sprechen wir anders an als einen Firmenkunden. Auch da kann man auch nicht pauschal sagen, dass es jetzt ein Privatkunde ist, ein Firmenkunde, sondern auch da muss man wieder segmentieren und individualisieren. Und diese Komplexität der Steuerung ist schon auch sehr herausfordernd für uns. Und wir haben natürlich, weil wir eine regionale Bank sind, auch nur begrenzte Ressourcen. Also wir sind keine riesen Privatbank. Wir haben zwar mittlerweile durch Fusionen und Co. insgesamt 700 Mitarbeitende. Das ist schon sehr umfangreich für eine Genossenschaftsbank. Aber nichtsdestotrotz ist der Großteil ja im Vertrieb. Und das heißt, auch unser Innovationsmanagement besteht mit mir aus sechs Personen. Das ist auch schon sehr groß für unsere Bank. Aber auch da haben wir nur begrenzte Möglichkeiten.

Alexander Pokorny: Gut, dann nehmen wir doch mal mit in so einem Innovationsprozess bei euch. Wie entstehen denn bei euch neue Ideen? Wo kommen diese Ideen her und wie fangt ihr quasi an zur Arbeit?

Fabian: Also grundsätzlich kommen wir, wie ich eingangs erwähnt hatte, immer aus einem Trend heraus. Und diesen Trend schauen wir uns dann viel genauer an. Das heißt, beispielsweise beim Thema KI haben wir uns damals tiefer auseinandergesetzt, haben 2021 unseren ersten Chatbot gebaut, Chatbot.meer, für unsere Mitarbeitenden. Das war der erste Wissensbot. Also bevor noch Chat, GBT und Co. war, hatten wir das als einen der wichtigsten Trends identifiziert.

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: Und der Hype von generative KI war eigentlich so der massivste Treiber, das Thema auch weiterhin voranzubringen. Und am besten sammeln wir Erfahrungen, die mir so die ersten Sachen pilotieren. Und haben da einen ersten Newscast erarbeitet, haben dann natürlich uns nach verschiedenen Dienstländern umgeschaut, haben da entsprechend dann auch gescoutet, haben da mit einem Dienstländer ganz konkret diesen Wissenspot mal erarbeitet und haben da die ersten

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: Erfahrung, Umgang mit KI und Mitarbeitenden gesammelt. Und so haben wir uns Step by Step an dieses Thema herangenähert und haben dann mittlerweile jetzt, weil es natürlich relativ groß geworden ist, das Thema KI, haben dann über die letzten Jahre hinweg immer mehr verprobt, haben neben dem Chatbot auch mal ein Thema datengetriebenen Vertrieb uns genauer angeschaut, haben geschaut, wie können wir denn KI-basierte Auswertungen forcieren. somit vielleicht auch noch mal viel genauer zu segmentieren und genau zu identifizieren, okay, der Kunde XY hat diesen Bedarf und der andere Kunde hat vielleicht diesen Bedarf und dann auch entsprechend das zu automatisieren. Also, das war schon auch ein wichtiges Thema. Bis hin zu einer Definition einer KI Roadmap, wir jetzt in den nächsten Jahren ganz konkret Themen umsetzen. Das heißt, wir fangen meistens immer in enger Form zu dem einen oder anderen... Idee in der Umsetzung an und versuchen dann Erfahrung zu sammeln und das dann zu skalieren. Das ist so unser Prozess. Aber wie wir jetzt auf die Ideen konkret kommen, da gibt es verschiedene Methoden natürlich, verschiedene Quellen. Das heißt, wir haben ein riesen Netzwerk an anderen Volks- Reifeußenbanken. Das heißt, mit uns oder neben uns gibt es noch 700 weitere Genobanken in Deutschland. Und viele davon haben auch ein Innovationsmanagement und das macht uns auch so besonders, weil wir schon jetzt dezentral innovieren. Und das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist für uns, wir müssen nicht immer wieder das Rad neu erfinden, sondern können auch erst mal fragen, gibt es vielleicht eine andere Bank, die das Thema schon sich angenommen hat. Beim Thema KI damals war mir relativ weit vorne dabei. Da gab es jetzt noch nicht so viel Auswahl. Aber bei anderen Themen gibt es definitiv immer wieder eine Auswahlliste.

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: wo man dann vielleicht auf bestehende Sachen aussetzen kann. das ist wirklich so, ich kann das auch wieder leider nicht so standardisiert jetzt sagen, wo wir unsere Ideen herholen, das kommt immer auf das Thema drauf an und natürlich schauen wir immer, wo ist der Pain im Betrieb, also letztendlich auch mitarbeiterorientiert innovieren und wo könnte der Pain auch kundenseitig liegen. Und so versuchen wir irgendwie in Balance immer Innovation für unsere Mitarbeitenden und Innovation für unsere

Alexander Pokorny: super gut als Austausch.

Fabian: Kunden zu generieren.

Alexander Pokorny: Okay, was mir sehr gut gefallen hat, hast vorhin schon uns mitgenommen, hast gesagt, wenn ihr was Neues versucht umzusetzen, dann gibt es Pilotprojekte. Das heißt, ihr seid sehr schnell dran, Mitarbeitende in diesen Prozess mit reinzunehmen. Das ist wahrscheinlich auch eine der großen Herausforderungen, die Innovationen immer mit sich bringen, die Akzeptanz herzustellen. Man hat es ja immer auch mit einem Change-Prozess zu tun und da kämpfen ja viele Unternehmen damit. Wie macht ihr das denn? Liegt es komplett in deiner Abteilung oder habt ihr Verbindungen mit anderen Bereichen, diese Akzeptanz in der Unternehmenskultur zu etablieren? Wie sieht es bei euch aus?

Fabian: Also ich glaube der größten Fehler, man vielleicht auch in der Vergangenheit mal gemacht hat, ist, wenn man zu isoliert das Thema begleitet. Also zu einem gewissen Grad kann man schon im stillen Kämmerchen mal forschen, aber die Zeiten sind vorbei. Das funktioniert nicht mal. Weil spätestens dann, wenn ich nach außen hingehe, auf andere Fachbereiche oder auf die Kunden, dann werde ich scheitern. Und so sind wir auch in der Vergangenheit.

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: Seit sechs Jahren gibt es das Innovationsmanagement. Da sind wir auch der Vergangenheit immer wieder mal gescheitert an dem einen oder anderen Punkt. Deswegen würde ich als Erfolgsfaktor definitiv bewerten, dass letztendlich die Schnittstellen essentiell sind. Also Schnittstellen für die Veränderung in Form von Abstimmung mit Personalmanagement, also mit der HR-Abteilung. Also da kommt man nicht dran vorbei. Das ist so essentiell. Je nachdem, für wen die Innovationen dann letztendlich später relevant sein könnten, wäre es gut da auch im Vorfeld die die Fachbereiche mitzunehmen. uns in der Bank heißt es Vertriebsmanagement, Marketing, der klassische Vertrieb letztendlich, Privatkundenvertrieb, Firmenkundenvertrieb, Orga IT, das kommt immer auf das Thema drauf an, aber solche Veränderungen, vor allem wenn sie hohen transformativen Charakter haben, betreffen die Gesamtbank und somit muss man das auch so als Veränderungsprojekt dann auch bewerten und Man darf nicht zu klein denken, sondern man muss da glaube ich schon relativ groß denken und immer wieder diese Routinen, die sich halt so fest eingefahren haben, immer wieder aufbrechen. Das geht auch nicht von heute auf morgen, sondern so ein Veränderungsprozess, sei es jetzt die KI-Transformation oder auch andere Transformationsprozesse, die wir in letzten Jahren so gemacht haben, die müssen nachhaltig begleitet werden und es wird eher noch stark zunehmen in Zukunft, als es es abnehmen wird. Das Thema Transformationen. Deswegen ist es wichtig da glaube ich ganzheitlich vorzugehen. Es gibt bei uns jetzt keinen Fachbereich. Also es gibt die andere Bank, die tatsächlich Thema Transformationsmanagement als eigene Abteilung auch hat. Hat alles seine Vor- und Nachteile denke ich. Das kann man ja vielleicht auch im Projektmanagement mit ansiedeln. Aber wir verstehen Transformationen und Innovationen immer gesamtheitlich. Also für die gesamte Bank

Alexander Pokorny: Mhm, okay.

Fabian: Und das bedeutet aber auch, dass wir das in der gesamten Bank dann auch in Wirkung bringen. Und das ist die riesen Herausforderung. Aber auch.

Alexander Pokorny: Hast du ein Beispiel im Kopf, wie du uns noch mal bisschen mehr mitnehmen kannst in die Effekte, deine Arbeit hat? Welchen Einfluss hat die Innovation zum Beispiel auf eure Kultur im Unternehmen oder auf die Führungsarbeit? Du bist ja relativ lange schon bei euch Unternehmen tätig, hast deswegen wahrscheinlich auch viele Transformationen miterlebt. Nicht nur die Namensänderung, sondern eben auch weitere Prozesse.

Fabian: Mhm.

Alexander Pokorny: Kannst du uns da vielleicht ein Beispiel nennen, wo du deutlich gemerkt hast, dass sich da hier etwas wirklich auch positiv verändert hat mit neuen aufkommenden Innovationen?

Fabian: Also grundsätzlich muss man feststellen, dass man immer so einen zeitlichen Versatz von zwei, drei Jahren hat, bis es dann auch nachgelagert in Wirkung kommt. Da gab es dann so ein, zwei Situationen, die mich dann im Nachgang richtig stolz gemacht haben. Wenn wirklich Themen selbstständig durch Führungskräfte einfach proaktiv eingepflegt werden, eingestreut werden als Diskussion, wo wir sagen, hey, wir müssen das doch automatisieren, wir müssen das doch über RPA umsetzen, wir müssen das über KI umsetzen. Dann denke ich mir, ja, okay, haben es, Gott sei Dank, sie haben es gecheckt und richtig geil, halleluja, das ist dann wirklich, wo ich denke, es dauert immer ein bisschen, aber es funktioniert. Wir haben 2019, 2020 das Thema RPA als Innovationsmanagement eingeführt. Für all diejenigen, nicht wissen, was RPA ist, ist Robotic Process Automation. Also letztendlich geht es die Automatisierung von Prozessen. Insbesondere dann, wenn man veraltete Systeme hat, kann man das ganz gut nutzen, ... um bestimmte Schnittstellen relativ schnell zu automatisieren. man braucht keine extremen IT-Kennnisse, alles, so eine Benutzeroberfläche hat, kann man dann letztendlich darüber auch automatisieren, was das Schöne ist daran. Und das haben wir 2019 eingeführt, haben die ersten Piloten gemacht, Proof of Concept, Piloten und dann eine Skalierung. Haben mittlerweile auch einen eigenen Bereich entwickelt, der jetzt natürlich nicht mehr im Innovationsmanagement ist, aber eine eigene Abteilung. wo es ein eigenes Board dafür gibt, wo alle Fachbereiche ein Mal im Jahr zusammenkommen. Das ist Automatisierungs-Board, die eben über Prozesse diskutieren, die sie automatisieren wollen. Und das hat insgesamt in letzten Jahren hinweg echt viele Kapazitäten freigesetzt. Und Mitarbeiter, die vorher bestimmte regelmäßige Aufgaben umgesetzt haben, die wurden dann automatisiert. Und können jetzt eben diese Kapazitäten für kreativere, wertschöpfendere Tätigkeiten einsetzen. Und ich glaube, ist ja genau das eigentlich, was jeder Unternehmer auch hören möchte. Letztendlich, dass ich effizienter unterwegs bin. Und ich fand das halt cool, weil ich jetzt feststelle, dass viele Fachbereiche eben digitaler geworden sind, die Automatisierung nicht als Risiko bewerten, sondern eher als Chance erkannt haben. darum geht es mir letztendlich, dass man immer Innovation als Chance erkennt, wohl wissen, dass es vielleicht am Anfang unbequem wird, dass es vielleicht das Ängste schürt.

Fabian: Und das war für mich wirklich so in letzten Jahren, wenn ich das mal so den letzten fünf Jahren reflektiere, ist ein sehr schönes Thema, was sehr positiv ankam.

Alexander Pokorny: Hm.

Alexander Pokorny: Super, sehr, spannend. Du hast schon gesagt, es dauert bis das, was ihr vorarbeitet, also zwei bis drei Jahre, dann wirklich greift. Wie resilient muss man denn da sein? Kommt es oft vor, dass du dir noch an den Kopf langst und sagst, mein Gott, Leute, seit zwei Jahren rede ich mit dem Mund hier, Franzi. Oder wie gehst du damit

Fabian: Mhm.

Alexander Pokorny: Wie geht ihr als Abteilung damit Deine Mitarbeiterinnen haben ja deine Kolleginnen und Kollegen die gleiche Herausforderung.

Fabian: Ja.

Fabian: Also ich glaube, ist schon, vermutlich ist es so, dass bei traditionsorientierten und bewussten Unternehmen natürlich, dass du immer diesen Konflikt hast. Ich meine, es gibt ja so Glaubenssätze, wie haben wir schon immer so gemacht, warum soll ich jetzt was ändern, so der Klassiker. Und ich meine, Bankenmitarbeitende wurden über Jahrzehnte lang so antrainiert, dass sie genau das umsetzen, was in der Arbeitsanweisung steht. Und jetzt auf einmal kommen wir und sagen, hey, organisiert euch selber. hinterfragt eure Prozesse, optimiert die, werdet digitaler, seid auch mutig, offen für Neuerungen und Co. Das heißt, ist ja komplett eine andere Sichtweise auf die Themen, bisher verlangt wurde. Und deswegen braucht man Durchhaltevermögen, Durchhaltevermögen, Durchhaltevermögen. Das ist so wirklich das Credo und wir brauchen ja wie so eine Art, wir brauchen meistens öfters auch so ein

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: so kleinen Kreis einfach, man uns gegenseitig auch im Innovationsmensch unterstützen und auch Mut zu reden, weil auf Dauer ist das schon anspruchsvoll und das kann einen sehr, sehr demotivieren. das, weil man immer wieder gegen irgendwelche Wände rennt und immer wieder, sag ich mal, heißt ja, okay, das ist schön und gut, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wir haben wichtigere Themen auf dem Tisch. Das ist schon echt sehr demotivierend. Das heißt, mittelfristig ist es wichtig, da in enger Form systematisch zu innovieren in Form von Kommunikationskreisen.

Alexander Pokorny: Mhm.

Alexander Pokorny: Hmm.

Fabian: in Form von Rückendeckung durch den Vorstand oder durch die Vorstände, das ist schon sehr, wichtig. Aber ja, man braucht einfach da, glaube ich, Menschen, nicht denken, die einen dann unterstützen. Weil so eine One-Man-Show oder One-Woman-Show, ist, boah, das kommt leider auch sehr oft in Banken vor, tatsächlich. Das ist sehr, anspruchsvoll. Und wir haben immer noch trotzdem unsere Community intern. Ich nenne es jetzt mal unsere Innovations-Community.

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: Das reicht ja, wenn du 5-10 % Mitarbeiter hast, die sehr innovativ sind. kannst du die Bank trotzdem auch aktiv gestalten.

Alexander Pokorny: Es muss irgendwie dieser Stein ins Wasser fallen, damit sich die Wellen ausbreiten können. Absolut eine herausfordernde Arbeit. Kann definitiv auch mal demotivierend sein. Nicht nur für euch, sondern vielleicht auch bei den Mitarbeitenden, es umsetzen sollen. Die haben ja viele Ängste, wenn es Veränderungen geht.

Fabian: Mhm.

Alexander Pokorny: Lasst den richtigen Wechsel vornehmen. Mit welchen Technologien beschäftigst du dich heute, wo du Lust drauf hast und schon jetzt weißt, da wird eine geile Veränderung auf uns zukommen.

Fabian: Also ich meine, das KI-Thema, kann es selber, doch ich kann es noch hören, doch ich kann es noch hören, ich kann es noch hören, das wäre schlimm, nicht. Aber ich glaube, vielen ist nicht bewusst, wie das massivste, also es ist die neue Basistechnologie hinter so vielen Prozessen, hinter so vielen Veränderungen, das wird radikal so viele Geschäftsmodelle verändern, ob man will oder nicht. Und ich glaube, diese massivsten Auswirkungen sind vielen noch nicht bewusst. Und deswegen ist es das Thema. Also ich würde mich

Alexander Pokorny: Nimm mal hören.

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: Also man hat jetzt nur begrenzte Ressourcen. Ich würde mich mit dem Thema fokussiert beschäftigen. Tatsächlich unabhängig von welcher Branche, weil das wird jetzt so massiv alles verändern oder hat sich schon verändert. Umso wichtiger ist, dass man da früh wie möglich mit anfängt. Aber mit der zunehmenden Bedeutung von KI gibt es auch eine zunehmende Bedrohung. Das ist dann die Schattenseite der Medaille und deswegen das Thema Cyber Bedrohung nehmen auch stark zu. Und ich glaube, wir müssen uns da auch viel mehr sensibilisieren, was da alles möglich sein würde in naher Zukunft. Sei es, wir machen jetzt hier digital diesen Podcast, aber wer sagt mir eigentlich, dass ich mit dem richtigen originalen Alexander hier spreche oder ob das vielleicht ein KI-Avatar ist oder ein Deep Fake, weiß man nicht. Und ich glaube, da müssen wir sensibilisiert werden in naher Zukunft. das Thema Voice Cloning, ist, man kriegt dann einen Anruf vom Chef und der sagt dann auf einmal, okay, schick mir mal diese sensiblen Informationen zu, denkt sich nichts dabei, macht es vielleicht sogar. Und im Nachgang, okay, das war doch gar nicht mein Chef. Mist. Und da müssen wir uns sensibilisieren. Neben KI ist das Thema Cyberrisiken, die stark zunehmen, auch, glaub ich, sehr wichtig, sich davor zu schützen. Das eine ist die Infrastruktur, aber die größte Schwachstelle ist der Mensch. Also, heißt, da einfach so oft wie möglich ...

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: im simulierten Modus scheitern, also irgendwo mal ein Phishing-Link anklicken bei einer Phishing-Simulation, hoffentlich keine richtige Phishing-E-Mail oder auch mal ein Test mit Voice-Cloning oder Deepfakes, weil wenn man das selber öfters mal fälschlicherweise gemacht hat in einer Testumgebung, dann macht man es auch im realen hoffentlich nicht mehr so oft oder weniger und dann hat es auch einen Einfluss. Dann die Finanzbranche im Allgemeinen ist natürlich Blockchain-Technologie.

Alexander Pokorny: Hmm?

Fabian: ist ein großes Thema tatsächlich für uns. Das hat so viele Facetten, eigentlich überall da, wo ich letztendlich vertrauenswürdige Inhalte benötige, die in enger Form verifiziert werden und im besten Fall in Echtzeit und kosten günstig oder effizient, dann könnte eine Blockchain-Technologie schon auch sehr spannend sein, sei es jetzt in der Abbildung von Transaktionen, sei es letztendlich im Vertragsmanagement, in Eigentumsverhältnissen, die darüber geregelt werden. Also es hat so viele Implikationen, die sind uns, glaube ich, Stand heute auch gar nicht so bewusst, was da alles so möglich sein wird. Und ja, es ist eine schöne Spielerei, die ganzen Kryptoassets natürlich mit Blockchain oder mit Bitcoin, Ethereum und Co. Das ist jetzt aktuell, es war ja eigentlich ein Zahlungsverkehrsmittel angedacht, aber letztendlich ist es eigentlich nur meiner Meinung nach, ja. eine hochspekulative Geldanlageform aktuell. So sehen es mittlerweile viele Leiter. Aber die Ursprünge von der Blockchain-Technologie sind viel spannender. Auch da kann man sich mal tiefer einarbeiten, wenn Interesse besteht. Das sind jetzt aus technologischer Sicht sozusagen jetzt mal meine Top 3 aktuell.

Alexander Pokorny: Mmh.

Alexander Pokorny: sehr spannend blockchain hat für mich ein bisschen so diesen charakter wie big data vor ein paar jahren war das so dieses hype wort aber irgendwie konnte niemand was mit anfangen und plötzlich kommt KI ums eck und big data wird wieder relevant aber halt aus anderer perspektive und mit blockchain habe ich ein gefühl wird es ähnlich so sein wir kennen alle das wort vielleicht grob die technologie aber noch nicht wirklich die anwendungspunkte wie ich da jetzt wirklich drauf zugreifen kann Irgendwer beschäftigt sich damit und wenn dann dieser KI-Hype erstmal vorbei ist, dann kommt vielleicht der Blockchain-Hype. Ich bin da auch sehr, sehr gespannt, was da auf uns zukommen wird. Du bist ja wissenschaftlich auch sehr stark aktiv und hast dich mit dem Bereich der Bildklone beschäftigt. Wie lange dauert es denn, bis wir

Fabian: Mhm.

Alexander Pokorny: die ersten Ansprechpartner vielleicht sogar auch in der Bank haben, die nicht mehr menschlich sind, sondern vielleicht einfach nur ein Career-Agent oder Bot.

Fabian: Auch sehr, sehr spannende Frage von dir. Mit der Fragestellung beschäftigen wir uns auch aktuell sehr intensiv, weil das natürlich schon für uns auch als Regionalbank auch eine wichtige Fragestellung ist. Also rein technologisch, glaube ich, wird es nicht mehr lange dauern, bis menschenähnliche Avatare auch im Kundendialog einsatzfähig sind.

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: Aktuell hat man ja schon einige Avatare, wo man auch pilotiert und vertestet. Aber da ist das Erlebnis trotzdem noch bisschen eingegrenzt. Was meine ich damit? Es gibt vielleicht bestimmte Aussprachen, eher untypisch sind, das wird man anders erwarten von einem menschlichen Berater. Oder G-Sigo-Mimik passt entsprechend nicht zum gesprochenen Wort zusammen. Oder auch die emotionale Intelligenz, ist entsprechend nicht so intensiv wahrgenommen, wie es wie es durch menschlichen Berater sein kann. sind so die Herausforderungen aktuell noch. Aber ich würde sagen, zwei, maximal drei Jahre, dann ist es wirklich auf einem sehr hohen Level. Man spricht ja hier auch von Digital Humans oder Virtual Humans, die wirklich sehr, sehr menschenähnlich sind. Wenn man da jetzt starten will, würde ich empfehlen, mal Sachen auszuprobieren über Hagen oder Synthesia, einfach ein Gefühl dafür zu kriegen.

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: Oder cartoonhafte Avatare hat den Vorteil, dass die Erwartungshaltung durch den Nutzer nicht so hoch ist wie durch einen Menschen. Und das sind so Ansätze, wo man jetzt schon starten kann. Ob wir als Regionalbank das machen möchten, das ist eine sehr spannende Frage, weil uns unterscheidet ja genau das von anderen Großbanken, dass wir einen persönlichen menschlichen Ansprechpartner haben. Und wenn du ein Thema hast, was sehr komplex ist und eben nicht über Webseite und Co. zu lösen ist, Dann kannst du den anrufen, kannst du dich vor Ort mit ihm treffen, dann kannst du einen Videocall mit ihm machen. Das ist für uns sehr wichtig und deswegen bewerten wir diese Fragestellung sehr präzise und sehr genau.

Alexander Pokorny: Man merkt, du bist ein absoluter Profi. Es ist nämlich gerade meine Kamera ausgefallen. Wir können aber trotzdem weiter aufnehmen. Leider kannst du mich nicht mehr sehen und die Zuschauer auch nicht, aber ihr könnt mich weiterhin hören. Superspannender Einblick in dieses Thema. Ich habe auch das Gefühl, dass ich einer komplett menschlichen KI weniger vertrauen würde, als wenn es jetzt was Comichaftes ist. Das ist vielleicht jetzt heute noch der Fall, aber es wird sich sicherlich auch weiterentwickeln. Extrem interessant. Lass uns noch zum Abschluss ganz kurz darüber sprechen. Was wäre denn so das, was du einem Mittelständler mitgeben würdest oder einem Start-up? Was können die Unternehmen aus dieser Genossenschaftsidee lernen oder sich abschauen? Dass wir da einfach noch mal ganz kurz den Blick drauf werfen. Wir haben ja jetzt sehr viel über die Technologie gesprochen, wie ihr Ideen generiert. Wir haben uns mit dem Konzept der Genossenschaft kurz auseinandergesetzt. Das hat alles seine absoluten Vorteile. Was wären denn so deine Punkte oder was ist so dein Hauptargument, warum die Genossenschaftsidee auch etwas ist, wo sich Unternehmen oder Start-ups etwas von abschauen können?

Fabian: Mhm.

Fabian: Naja, insbesondere in Zeiten der maximalen Unsicherheit, in der wir uns ja aktuell befinden. Die ganzen geopolitischen Spannungen und ist auch so ein Technologietrend wie KI löst natürlich auch massivst Ängste aus. Die sind natürlich wichtig, sich nochmal auf die ursprünglichen Werte zu besinnen. was bringt uns Menschen wirklich zusammen? Und so einen werteorientierten Ansatz, ich glaube, der ist wieder zeitgemäßer denn je, insbesondere auch bei der jüngeren Zielgruppe.

Alexander Pokorny: Mhm.

Fabian: Und deswegen glaube ich und bin davon überzeugt, dass genau das Thema Genossenschaft, mit den genossenschaftlichen Werten wie Regionalität mit Fairness entsprechend, mit Mitgestaltung, mit Bestimmung, dass das die wichtigen Werte sind, auch in naher Zukunft, eben das Miteinander zu fördern, regionale Probleme zu lösen. Das heißt, ich bin eher der Meinung, dass es vielleicht auch wieder jetzt, also ich meine, da gibt es auch diesen Megatrend. Deglobalisierung letztendlich, dass das auch wieder alles zurückgeht, dass wir letztendlich viel mehr auf unsere Regionen, auf die Community vor Ort fokussieren. Und ich glaube, das könnte für viele Unternehmen, für Mittelstandsunternehmen natürlich spannend sein, aber auch für Start-ups, dass man nochmal überlegt, wie kann ich vielleicht meine Region mehr unterstützen und fördern? Wie kann ich vielleicht auch statt irgendwie mit einem Lieferanten, der irgendwie mehrere Tausende von Kilometer entfernt ist, vielleicht hier in der Region mit jemanden zusammenkommen. Das ist vielleicht mal ein spannender Gedanke, auch das Miteinander zu fördern.

Alexander Pokorny: sehr schön formuliert. Das kann ich auch nur unterstreichen. Man muss nicht immer in der ganzen Welt zusammenarbeiten, sondern häufig sind die Partner bei uns direkt vor Ort schon da. Wir kennen sie vielleicht bloß noch nicht. Lieber Fabian, das hat mir unfassbar viel Spaß gemacht. Ich weiß, du bist auch aktiv auf LinkedIn und wenn es für dich in Ordnung wäre, würde ich hier einfach auch unter den Show Notes den Link speichern, dass die Leute auch noch mal dir folgen können, zu gucken, was passiert da, welche Technologien, welche Trends bearbeitest du und vielleicht hat der ein oder andere auch Bock, sich mit dir zu vernetzen und in den intensiveren Austausch zu gehen.

Fabian: Sehr, gerne.

Alexander Pokorny: Super, dann vielen Dank, dass du da warst. Hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit so einem Experten, aber auch einem Profi aus dem Podcastbereich sich auszutauschen. Hier nochmal der Hinweis. Ich verlinke auch eure Podcasts, wo du mit Host bist, nochmal mit. können die Leute, also KI und Tonic oder Future Finance Talk sind die beiden Formate. KI und Tonic kann ich wirklich empfehlen. Ihr fangt bei A an und geht quasi jedes Thema einmal durch.

Fabian: Ach, danke.

Alexander Pokorny: für jedes Unternehmen, jede Führungskraft, die da noch keinen Kontakt hatte oder noch nicht wirklich weiß, wie gehen wir jetzt das Thema an, hört euch die Folgen von Anfang an an. Es sind kurze Folgen, kann ich wirklich empfehlen. Und der Future Finance Talk, ist natürlich eher in der Finanzwelt ein Thema, aber auch da habt ihr spannende Gäste und spannende Themen, von denen auch normale Hörer oder klassische nicht. was lernen können. Vielen Dank, dass du da warst. Hat mir riesig Spaß gemacht.

Fabian: Danke dir für die Einladung und bis hoffentlich bald. Servus!

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